Der im Titel genannte Charakter aus der Scheibenwelt von Terry Pratchett hat ehrlicherweise nichts mit dem, was hier heute geschehen ist, zu tun. Da es aber etwas mit einem Besuch zu tun hat, machte mein Kopf kurzerhand diese Querverbindung auf und zack, da stand es schon geschrieben. Damit müssen wir nun leben.
Tatsächlich gab es aber diese kleine und reizende Begebenheit, die ich jetzt für euch niederschreibe.
Ich sitze am nicht mehr ganz so frühen Morgen in meinem Homeoffice und arbeite konzentriert (Hallo Chef! Ja, das war wirklich so!). Mein Homeoffice befindet sich derzeit aus technischen Gründen nicht im Arbeitszimmer, sondern im Wohnbereich. Der Wohnbereich hat einen Ausgang zur Terrasse, welche seitlich am Haus zu finden ist. Die frühe Sonne schien mir zu Tagesbeginn erst durch das Fenster auf den Kopf, wärmte aber nebenbei die Welt draußen etwas auf. Dieser Umstand bewog mich dazu, die Terrassentür zu öffnen. Ich stieg also über den mitten im Raum liegenden und schnarchenden Kater hinweg und ließ die Welt zu uns hinein. Als Erstes kamen natürlich die Fliegen angeflogen. Mein Kaffee schmeckt demnach nicht nur mir.
Ich setzte mich wieder an die Arbeit und während ich vor mich hin tippte, hörte ich im Garten ein lautes Miauen. Es klang leicht gequält oder vielleicht eher einsam. Wenige Minuten später miaute es recht nah hinter mir. Mein Gehör betrog mich nicht, denn mir war sofort klar, dass das nicht von unserem Kater kam. Ich drehte mich langsam mit meinem Drehstuhl um (zum Glück quietscht dieser nicht.). Unser Kater war nun wach und lag in seinem Katerbett. Der gelangweilte Blick in Richtung Terrassentür, die Pfoten mehr oder weniger entspannt übereinander geschlagen. Ganz wie der Herr im Haus, der über den Dingen steht. Auch fremde Katzen. Denn genau diese stand bereits einige Schritte im Raum, lugte mit großen Augen um die Sofaecke herum. Dann wieder ein herzerweichendes Miauen aus den Tiefen des Katzenherzens.
Das ging einige Minuten so, während der Hauskater einfach weiter liegenblieb und sich das Schauspiel anschaute. Er zeigte keinerlei Regung, aber ich konnte ihm seine leichte Anspannung anmerken. Dann ging der Kater wieder auf die Terrasse und setzte sich auf die Stufen der Treppe, sodass er immer noch ins Wohnzimmer schauen konnte. Beide Katzen begafften sich, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Später war der kleine Besucher verschwunden. Unser Kater blieb noch für ca. 10 Minuten liegen, dann raffte er sich auf und ging den gleichen Weg wie der Besucher in den Garten. Ich weiß nicht, ob sie sich gemeinsam die Welt angeschaut haben oder sich überhaupt noch einmal über den Weg gelaufen sind.
Ich fände es schade, wenn sie sich nicht anfreunden und gelegentlich zusammen durch den Garten schleichen würden. Der Besucherkater ist von nebenan. Dort sind sie allerdings zu zweit, insofern wird die Notwendigkeit nicht vorhanden sein. Vielleicht treffen sie sich auch zu dritt und die Gang bewacht dann die Gärten ringsum. Und ganz vielleicht ist dann der eine Kater doch Obergefreiter Besuch in dem Katzenstoßtrupp.
@herr_ungewiss aaawww
Jaaaa! 😍