Ich weiß nicht, ob der Titel richtig gewählt ist und das Wort das meint, was ich ausdrücken möchte. Es geht um den Blick in die Welt und das, was mich an direkten Eindrücken aus meinem Umfeld erreicht und wie ich das insgesamt betrachte. Ist nicht ganz einfach auszudrücken. Ich versuche es trotzdem.
Es ist befremdlich für mich zu sehen, wie wir hier in Europa mit der Angst vor einem kalten Winter und vor hohen Energiepreisen umgehen, indem wir noch mehr Geld für die Erhaltung der bestehenden Systeme ausgeben. Auf der anderen Seite kann ich die Nachrichten aus anderen Ländern schwer ertragen, weil Menschen um ihr nacktes Überleben kämpfen müssen. Ob Verluste durch Krieg, ob Verluste durch Umweltkatastrophen oder einfach weil die eigene Regierung ein Regime erhalten will und dabei ohne Rücksicht das eigene Volk abschlachtet.
Ja, natürlich haben wir hier auch Menschen, die werden unter einer eventuell kommenden Energiekrise leiden, aber sie müssen in Europa sicherlich nicht um ihr nacktes Überleben kämpfen. Ich möchte auch gar nicht Leid hier und Leid dort vergleichen und bewerten, trotzdem ist es angesichts eines Pakistani, der sagt: „Meine Frau und ich haben alles verloren, jetzt geht es nur noch darum, unsere Kinder zu retten“, weil er nach der Flutkatastrophe keine Einnahmen mehr hat und sein Haus einfach fortgespült wurde, sehr schwer eine etwas kältere Wohnung als Leid anzusehen.
Keine Ahnung, ob das anderen Menschen auch so geht. Vielleicht ist meine obige Aussage auch nur der Beweis meiner eventuell schrägen Weltanschauung. Natürlich bin ich froh und dankbar hier mitten in Europa zu hocken und mir im Grunde keine großen Sorgen(1) machen zu müssen. Aber es gibt da die folgenden Generationen, die vermutlich mit mehr Sorgen in die Zukunft blicken. Es gibt da die Menschen um uns herum, die erst gar nicht in die Zukunft blicken können oder wollen, weil die Gegenwart schlicht die Hölle ist.
Wir sitzen hier und jammern über die Dinge, von denen träumen andere und uns ist jedwede Wertschätzung vollkommen abhanden gekommen. Wir konsumieren ohne Rücksicht auf Verluste, drohen allerdings Einschränkungen, werden wir schlicht irre. Guckt hin und wieder mal über den Tellerrand und macht eine Realitätskontrolle.
(1) Natürlich mache ich mir über ganz viele Themen Sorgen, bei denen wir schlicht versagen und nicht die Reissleine ziehen. Dennoch sitze ich grundsätzlich im Schlaraffenland.