Musik

Vor über 20 Jahren riss mich ein Unfall in den Abgrund und ich blieb mit den Apokalyptischen Reitern lange Zeit in Terra Nola. Während ich mich im eigenen Unglück voller Wut und Trauer wand, schickten sich Jupiter Jones an, mit dem Album „Auf das Leben“ dem ein Ende zu setzen. Ich entstieg dem Kellerloch und atmete auf. Nach Wut, Trauer und Hoffnungslosigkeit trugen mich Amorphis mit ihrem „Majestic Beast“ komplett zurück ins Leben.

Das sind die Stationen, an Musik festgemacht, die vielleicht den größten Einfluss auf mich hatten. In Verbindung mit Musik kann ich allerdings zahllose Situationen, Lebensabschnitte und Entscheidungen in mir finden, die mit dem Sound und dem Gefühl verbunden sind, die aus den Liedern all das begleiteten. Und vielleicht machte die Musik all das erst möglich. Ich weiß es nicht. Aber das Gefühl sagt mir, dass da immer eine Tür mit Kraft geöffnet wurde und ich mutiger wurde, durch sie in einen anderen Raum trat und wusste, dass es richtig war.

 Die Fields of Nephilim treiben mir mit „Last Exit for the Lost“ immer noch die Tränen in die Augen. Vielleicht werde ich in meinem Testament verfügen, dass man mich damit verabschieden möge. „And we’re getting closer!“

Das liest sich jetzt alles dunkler und abgründiger, als es eigentlich ist. Selbstverständlich gab es viele gute Momente mit Musik in meinem Leben. Jedes Konzert, jede Party mit dem Freundeskreis, jede Sekunde Luftgitarre waren und sind glückliche Erinnerungen. Ich mein, da gab es Spandex-Hosen, hohe Turnschuhe und eine Lederjacke mit Nieten und Aufnähern als Outfit. Wie sollte das nicht einfach eine geile Zeit gewesen sein? Up the Irons! Denn das war unser ganz eigener Mile High Club. 

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