Homeschooling

Seit Wochen sind die Schulen mit gutem Grund geschlossen. Die Kinder müssen zu Hause von den Eltern bei den Aufgaben unterstützt werden. Für viele Eltern ist das eine ungemeine Belastung und führt durch die Fülle an Aufgaben zu immenser Anspannung. An dieser Stelle möchte ich eine Lanze für unsere Schule brechen.

Die Lehrer haben sich zusammengesetzt, virtuell natürlich, und sich Gedanken gemacht. Die Digitalisierung ist hier, wie bei vielen anderen Schulen, im Grunde nie ein Thema gewesen. Deswegen war es schlicht nicht möglich, von heute auf morgen ein entsprechendes Programm aufzubauen.

Die Aufgaben der Kinder kamen dann, in Abstimmung mit den Eltern, per E-Mail. Wer keinen Drucker zur Verfügung hatte, konnte die Arbeitsblätter auch per Post erhalten. Viele Aufgaben aber waren schon in den entsprechenden Arbeitsheften enthalten. Zum Beispiel konnten die Kinder sich ein Buch ihrer Wahl aussuchen, mit dem sie dann lesen üben sollten. Es gab in Französisch eine Lektion über den Senegal, in der im Internet ein Video und ein Text zu lesen waren (auf Deutsch), danach sollten Fragen beantwortet werden. Es gab auch eine Geschichte aus dem Senegal, die die Kinder bereits als Heft vorliegen hatten. Zusammen aus diesen Materialien wurden Fragen beantwortet, Vokabeln gelernt und ganz nebenbei viel über Senegal.

Für Sport sollte Jonglieren mit Bällen geübt werden. Mathe fand nur im Arbeitsheft statt. Es gab viele, viele Wiederholungen, um das Wissen zu festigen. Nur in Deutsch mussten neue Regeln auswendig gelernt und im Arbeitsheft angewendet werden. Alles in allem waren die Aufgaben durchgehend so dosiert, dass die Kinder nicht überfordert waren. Natürlich wurde in den Wochen nicht so gelernt, wie in der Schule.

Jetzt kommt aber das große Aber! Wir konnten hier an unserer Tochter eine Veränderung feststellen. Sie übernahm und übernimmt immer noch, die Verantwortung für ihre Schulaufgaben. Alles wird selbstständig erledigt, nur da wo Hilfe nötig ist, kommt sie von selber. Von der Klassenlehrerin haben wir auch positives Feedback bekommen. Es ist ein Reifeprozess vollzogen worden, der vermutlich unter anderen Umständen, anders verlaufen wäre. Wissen können wir das nicht zu 100%, aber wir sehen mit Wohlwollen, was bei dem pubertierenden Kind vor sich geht.

Nach dem die Kinder jetzt zwei Mal zu jeweils 4 Stunden (wöchentlich 1 Tag) in halbierten Klassen in der Schule waren, hat die Lehrerin auch den Eindruck, dass es den Kindern durchweg gut geht. Sie kommen mit der Situation besser zurecht, als von der Schulleitung angenommen wurde.

Es gibt sich noch, die positiven Meldungen.

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