Ungewissheiten (2)

Eine der größten Ungewissheiten bei mir ist, ob ich etwas schreibe oder doch wieder an mir selbst scheitere. Meistens ziehe das Scheitern aus der Lostrommel des Texters. Bezogen auf den Anspruch, den ich vor vielen Jahren hinsichtlich der Schreiberei an mich stellte, ist es ein Versagen über Dekaden hinweg. Immerhin kommen gelegentlich einige Sätze aus meinem Kopf und finden ihren Weg in die Welt.

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Ungewissheiten (1)

Wir entstehen als Leben aus Samen- und Eizellen. Sobald wir geboren wurden und selbstständig atmen, sind wir in einem Zustand angekommen, der gemeinhin als »das Leben« bezeichnet wird. Das ist jetzt zwar dünnes Eis und dahin möchte ich eigentlich nicht, aber es muss der Vollständigkeit halber doch gesagt werden: Das biologische Leben passiert schon viel früher.

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In der Vergangenheit

Habt ihr manchmal richtig Lust auf eine alte Serie, einen alten Film oder ein altes Buch? Ich habe das ganz oft. Meine Definition von „alt“ bei Filmen fängt in den 1920er-Jahren an und hört Mitte der 1980er auf. Bei Büchern kommt es nicht auf Erscheinungsjahr des Buches an, sondern wann ich es gelesen habe. Um die Kinderbücher auszuklammern, denke ich, gelten hier die Jahre ab Mitte 1980 bis Ende der 1990er.

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Vielleicht

Vielleicht werfe ich mich eines Tages in die Wellen und versinke in ihnen. Vielleicht blicke ich nicht zurück, vielleicht ist es das, was ich schon immer suchte, während ich nahe der Brandung die Frische der Luft aufnahm.

Aber wir trinken immer weiter das Elend in uns hinein, denken nicht daran, einfach zu gehen, es hinter uns zu lassen. Wir trinken Unglück mit Langeweile und hören niemals damit auf. Bis zu unserem Grab werden wir durch die matten Tage waten und angesichts der verlorenen Zukunft unsere Kraft und unseren Willen aufbrauchen.

Vielleicht hier am Meer, hier können wir zu anderen Welten aufbrechen, die dunklen Visionen hinter uns lassen. Vielleicht tauchen wir in die Wellen ein und lassen uns mitziehen, bevor die Erbärmlichkeit uns an ihrer verwesten Brust nährt.

Vielleicht steigen wir eines Tages gemeinsam in die Wellen und versinken in ihnen. Bevor wir aufbrechen, um es besser zu machen.

Damals

Seit einigen Jahrzehnten schreibe ich Dinge in das Internet. Ich kann gar nicht mehr genau aufzählen, welche Dienste ich bereits nutzte, um Gedanken, Meinungen und Erkenntnisse öffentlich auszudrücken. Angefangen hat es, wenn ich mich richtig erinnere, mit Chaträumen bei Compuserve. Das ist so lange her.

Weil das so lange her ist, war ich damals ein junger Mann. Als eben dieser hatte ich natürlich zu vielen Dinge eine andere Meinung, einen anderen Kenntnisstand als heute. Über die Jahre hat sich vieles verändert. Ganz besonders ich als Mensch. Deswegen betrachte ich alles, was im Laufe der Zeit von mir geäußert wird, als eine temporale Erscheinung. Ich habe heute eine Meinung, morgen kann sie sich ändern, weil sich etwas ändert, mehr Wissen verfügbar ist oder im Austausch ein Fehler erkannt wird.

Ich finde es gut, dass wir so sind. Wir lernen, entwickeln uns, können bei der Wandlung der Welt dabei sein. Deswegen verstehe ich manchmal nicht, dass Menschen sich dafür schämen, was sie in der Vergangenheit in das Internet schrieben. Da ich nur für mich sprechen kann, ist meine Meinung zu mir, dass ich das damals eben war. Der Mensch, der ich zu der Zeit sein konnte. Was ich damals schrieb, ist nur für damals gültig. Heute ist gültig, was ich heute dazu schreibe und äußere. Ich schäme mich nicht für den Menschen, der ich damals war.

Wenn ich den Menschen von damals betrachte, kann ich erkennen, wie viel Entwicklung dieser Mensch bis heute erfahren hat. Das ist in meinen Augen ein absolut normaler Vorgang. Wichtig erscheint mir an dieser Stelle einzig, dass ich eben genau das anerkenne und daraus die Erkenntnisse ziehe, die mich weiter bringen.

In einigen Jahren wird das hier ein Teil meines Damals sein, welches ich betrachten kann. In noch viel mehr Jahren wird es niemanden mehr interessieren, weil es mich nicht mehr geben wird. Dann werden sich eventuell meine Kinder und Enkel an mich erinnern und ihren eigenen Blick auf mich in der Vergangenheit haben. Wer oder was ich für sie war, wie sie sich an mich erinnern, wird nicht im Internet zu finden sein.

Vernachlässigt

Ich habe diese Seite hier nach dem Neuaufbau auf dem eigenen Server etwas vernachlässigt. Das ist kein Unwille oder Themenmangel, sondern mehr der Umstand, dass ich seit dem wieder viel mehr mit dem Stift auf Papier schreibe. Das ist auf der einen Seite sehr gut, weil ich dadurch sehr persönliche Themen und Gedanken manifestieren kann, auf der anderen Seite aber geht hier dann nicht mehr so viel weiter.

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Verbindung

Spitze eines Bleistiftes.

Es ist nicht so, dass es mir an Wörtern mangelt, aber nur mit Wörtern lässt sich nicht viel anfangen. Man kann sie zusammensetzen, sie hintereinander aufreihen, sie nebeneinander stellen, sie durcheinander würfeln und versuchen sie in eine Struktur zu zwingen, leider ergeben sie dann nicht immer einen Sinn. Es bleiben dann nur Wörter.

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