Als Kind einer Arbeiterfamilie bin ich vermutlich mit einer gewissen sozialen Einstellung groß geworden. Obwohl ich, rückwirkend betrachtet, das noch einmal genauer betrachten müsste. Aber das mache ich mit mir aus, das ist kein Thema für euch. Mitten im Ruhrgebiet ansässig, für die ersten dreißig Jahre meines Lebens, waren SPD zu wählen und in der IG Metall zu sein einfach unkündbare Gesetze.
WeiterlesenGesellschaft
Auferlegte Pflichten
Vermutlich liegt es am Alter und dem Zustand der Welt im Allgemeinen, dass mich Gedanken überkommen, die ich allerhöchstens in einem sehr jungen Gehirn verorten würde. Ich meine damit ein Gehirn aus einem pubertierenden Körper. Ein frischer, junger Verstand, der sich fragt, warum er dies und das machen muss; das Verständnis für die Welt suchend und dabei Konventionen brechend.
WeiterlesenVerantwortung
Die Tage sind gezählt, an denen wir uns in der Demokratie wohlig sonnen konnten, weil all das irgendwie automatisch passierte. Jetzt haben wir einen fürchterlichen Sonnenbrand und nur oberflächlich etwas Creme darauf schmieren wird nichts nützen. Wir haben die Verantwortung in den fetten Jahren abgegeben, uns nicht gekümmert. Das Imperium schlägt nun zurück.
WeiterlesenSchlechtes Gefühl
An manchen Tagen fühle ich mich richtig schlecht. Es ist nicht so ein körperliches Schlecht, weil die Gelenke knacken oder der Rücken sich nicht aufrichten möchte; es ist ein diffuses Gefühl, generelles schlecht fühlen. Es wird nicht besser, wenn ich dann in mich hineinhorche und diesen seltsamen Zustand an Gründen festmachen kann.
WeiterlesenMarkt macht
Ja, da ist eine Leerstelle zwischen den beiden Wörtern im Titel. Im Grunde wird das eine Wort, Marktmacht, ja gerne benutzt, um irgendwelche sozialen Belange zu negieren. In meinem Kopf ist dann aber immer der Halbsatz „Was der Markt macht“ und das führt manchmal zu so Kurzschlussgedanken, wie diesen hier.
WeiterlesenVerteiltes Lebenlassen
So richtig weiß ich gar nicht, wo ich bei diesem Text anfangen soll. Es geht im Grunde darum, dass mir Menschen im Internet weitestgehend kostenlos Inhalte zur Verfügung stellen. Bei mir geht es da vor allem um Kunst in Bildform. Da gibt es einige Künstler:Innen, die sprechen mich mit ihren Arbeiten ungemein an. Und damit haben wir schon das richtige Wort im Kontext: „Arbeiten“.
Das wird leider im Internet oftmals einfach übersehen, dass diese Menschen in ihre Kunst investieren. Natürlich machen sie es, weil es etwas ist das ihnen selber Freude bereitet. Aber auch Künstler:Innen müssen von etwas leben. Ich kann ihnen gar nicht hoch genug anrechnen, dass sie ihre Kunst, also ihre Arbeit, in den sozialen Medien kostenlos zur Schau stellen. Wobei das oftmals nur ein kleiner Ausschnitt aus ihrem gesamten Schaffen sein kann.
Natürlich kann sich nicht jede:r monatlich ein größeres, teures Werk von verschiedenen Künstler:Innen leisten. Hier und da mal eine Tasse, ein Shirt oder eben ein anderes Gadget, um zu unterstützen. Für mich ist dabei aber der Nebeneffekt, dass ich halt immer mehr Zeug in der Wohnung habe. Ich könnte an dieser Stelle ein Foto unseres Küchenschranks mit den Tassen zeigen, lasse es aber lieber sein…
Eine bessere, vielleicht nicht ganz so bekannte Möglichkeit, bieten viele Künstler:Innen auf Plattformen wie z.B. Ko:Fi oder Patreon an. Dort kann man als Unterstützer mit Kleinstbeiträgen dazu beitragen, dass die Kunst weiter leben kann. Ich stelle mir das immer so vor, dass nicht wenige viel zahlen, sondern viele wenig. Theoretisch könnte jeder, der es sich selber leisten kann, der die Kunst genießt, mit einem oder zwei Euro pro Monat schon etwas tun. Wenn das viele bei unterschiedlichen Künstler:Innen machen, ist am Ende allen geholfen.
Wir können die Kunst weiter genießen, haben dabei ein gutes Gewissen und die Künstler:Innen fühlen neben der monetären Unterstützung auch eine Wertschätzung aus der Gesellschaft. Vielleicht bin ich an der Stelle zu naiv, oder mache es mir selber zu einfach. Dennoch denke ich, dass es tatsächlich so einfach sein könnte. Bei vielen Dingen, nicht nur bei der Kunst.
Teilhabe(n lassen)
Eine schöne Möglichkeit der sozialen Medien ist es, Fotos zu teilen. Damit können viele Menschen an besonderen Momenten teilhaben oder sich einfach an tollen Motiven erfreuen. Oftmals sind Bilder zur Verdeutlichung von Sachverhalten sogar unerlässlich.
Eine weitere schöne Möglichkeit ist es, diesen Fotos eine erweiterte Bildbeschreibung mitzugeben. In einer Bildbeschreibung macht man das, was der Name schon sagt: Das Foto beschreiben. Das ist wichtig, damit Menschen mit Sehbeeinträchtigungen teilhaben können. Nennt sich Inklusion.
Inklusion hat sicherlich jeder schon mal gehört. Vielleicht in einem anderen Kontext, wie z.B. Rampen anstelle von Stufen, Treppenlifte für ältere Mitbürger, piepende Ampeln etc… Bildbeschreibungen sind exakt das gleiche. Sie ermöglichen Menschen die soziale Teilhabe, die sie ohne diese erweiterten Texte nicht hätten.
Deswegen verstehe ich nicht, warum man den Sinn einer Bildbeschreibung hinterfragen muss. Für mich wäre es genauso, als wenn ich erst prüfe, ob auch wirklich Rollstuhlfahrer in ein Gebäude wollen, bevor ich eine Rampe für den Zugang baue. So funktioniert soziale Teilhabe nicht. Zugangsmöglichkeiten müssen selbstverständlich sein. Ansonsten sprechen wir nicht über Inklusion und soziale Teilhabe, sondern über Selektion und Ausgrenzung.
Ich verstehe ja, dass jemand, der bisher noch nie eine Bildbeschreibung verfasst hat, das als Mehraufwand auffasst. Es sollte aber so sein, dass sie einfach dazugehört. Das kann man üben und irgendwann ist es einfach Routine. Es gibt Künstler im Internet, die beschreiben z.B. einen von ihnen gezeichneten Comic komplett in der Bildbeschreibung. Das ist einfach großartig.
Im Weblog „blindleben“ wurden verschiedene Punkte aufgeführt, die in einer Bildbeschreibung möglichst vorhanden sein sollten. Es ist im Grunde ganz einfach und wie vieles im Leben, muss man es einfach nur wollen.
Die Frage ist also: „Möchte ich anderen Menschen die Teilhabe ermöglichen, oder nicht?“. Wer das mit Nein für sich beantwortet, hat ein viel größeres Problem als nur eine fehlende Bildbeschreibung.
Ein privilegierter Rückblick
Wenn mich jemand fragt woher ich komme, sage ich, dass ich im Ruhrpott geboren wurde und auch dort aufgewachsen bin. Rein geografisch ist das absolut richtig, aber der Definition „Ruhrpott“ nach, nur die halbe Wahrheit. Das sehe ich so, weil ich auch im Ruhrpott nie in einer großen Stadt wohnte. Unsere Familie lebte immer in Vororten, die zumeist recht grün waren. Heute lebe ich am Niederrhein im noch grüneren Umfeld.
Ich hatte Zeit meines Lebens Menschen aus anderen Ländern in meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Viele meiner Freunde sind nicht hier geboren, oder ihr familiärer Hintergrund ist aus einem anderen Kulturkreis. Es ist fast egal wo du im Ruhrpott wohnst, er ist an vielen Stellen einfach ein farbenfroher Schmelztiegel.
Anders als meine Großeltern habe ich keine Berührungsängste. Nicht früher, nicht heute. In meinem kindlichen Gemüt habe ich die Warnungen vor diesen und jenen Leuten einfach nicht wahrgenommen. Dachte ich viele Jahre. Ich hielt mich immer für offen und als jemand, der keinen Anstoß an der Andersartigkeit unterschiedlichen Kulturen nahm. Irgendwann stellte ich aber fest, dass mein Verhalten in bestimmten Situationen nicht zu meiner (gedachten) Überzeugung passte.
Als Beispiel will ich nur einen Sachverhalt anführen, der exemplarisch für viele andere Situationen stehen soll, in denen ich mich plötzlich voller Scham betrachten musste. Ich parkte mit meinem Auto im Sommer in einer Stadt und wartete auf jemanden. Es war warm und die Fenster am Auto waren geöffnet. Eine Klimaanlage hatten meine Autos zu der Zeit noch nicht. Ich konnte den Bürgersteig gut überblicken und sah am Ende der Häuserfront eine Gruppe junger Leute um die Ecke kommen. Sie alle hatten dieses südländische Aussehen, von dem wir viel zu oft in den Nachrichten lesen und hören konnten. Automatisch schloss ich die Fenster und kontrollierte, ob die Türen abgeschlossen waren.
Anfänglich habe ich mir eingeredet, dass ich das auch bei einer anderen Gruppe gemacht hätte. Das ist aber falsch. Ich hätte es nicht getan. Diese Erkenntnis war ein Schlag ins Gesicht. Es gibt viele solcher Situationen, in denen ich mich so verhalten habe. Danach fing ich an zu überlegen, warum das so ist. Es ist im Grunde so einfach wie schauderhaft. In meiner Erinnerung sind viele Situationen, in denen meine Großeltern stur ihre im Nationalsozialismus gelernte Sicht auf „fremde Menschen“ wiedergaben.
Als Kind war ich einfach zu abgelenkt mit Abenteuern und Spielen, um das wirklich wahrzunehmen. Man kann sagen, ich habe diese schlimmen Aussagen und Wörter weg-gelacht. Doch sie machen etwas mit dir. Schleichend setzen sich diese Dinge fest und steuern irgendwann dein Verhalten. Erst bist du Kind, wächst in Mitten von anderen Kulturen auf, aber du benutzt auf der anderen Seite auch bestimmte Wörter, mit denen diese Kulturen, diese Menschen, abgewertet, diskriminiert, beleidigt werden. Ganz unbedarft, weil das alle machen. Es setzt sich fest in dir.
Als Erwachsener sagst du dann die Wörter nicht mehr, weil es sich nicht gehört. Du denkst sie aber noch, weil sie im Kopf sind. Fest verankert von Kindesbeinen an. Das ist das Erbe (nicht nur) meiner Generation. Die Großeltern geprägt vom Nazideutschland, oftmals selber nicht mehr fähig zu reflektieren. Ich kann das ein wenig verstehen, nach all dem Leid, Kummer und den Entbehrungen, dass einfach die Kraft gefehlt hat, das innerlich aufzuarbeiten. Scheiße ist es trotzdem.
Mir wird es flau ums Herz, wenn ich an die Zeit zurückdenke, wo wir ohne nachzudenken Menschen so schrecklich abwertend genannt haben, obwohl sie unsere Freunde waren. Und das schlimmste, was sie damals erwidern konnten, war Arschloch, oder andere ähnliche Schimpfwörter. Es sind Schimpfwörter. Was wir benutzten war rassistisch und diskriminierend. Es war beleidigend und abgrundtief schlecht. Ich frage mich, was diese Leute damals dabei gefühlt haben müssen. Nicht nur die Kinder, die mit uns zusammen waren, sondern ja gerade die Erwachsenen.
Ich kann gar nicht sagen, ob es bei mir dieses eine Erlebnis gab, welches mich zum Nachdenken brachte. Meine Vermutung ist, dass es die mediale Berichterstattung war, z.B. über die Angriffe auf die Flüchtlingsunterkünfte schon in den 90ern. Das hat sich immer weiter fortgesetzt. In der Schule behandelten wir sehr ausführlich Nazideutschland. Auch so ein Punkt in meinem Leben, der mir klar vor Augen geführt hat, was auf gar keinen Fall jemals wieder passieren darf. Ich habe mich schuldig gefühlt und mich geschämt.
Es hat trotzdem viele Jahre gedauert, bis in meinem Kopf ein klares Verständnis darüber herrschte, was ich früher für Begriffe benutzt habe. Auf der einen Seite ein klarer Gegner jedweder Unterdrückung, Diskriminierung und rassistischer Ausdrücke, aber auf der anderen Seite benutzte ich Wörter, die ganz klar diesen Gebieten zuzuordnen waren. Das, und das Verhalten welches ich weiter oben beschrieb, brachten mich dazu, sehr genau hinzuschauen und hin zuhören.
Anfänglich habe ich Begriffe nachgeschlagen, später im Internet nach Erklärungen und Herkunft gesucht. Es ist ein recht langer Weg aus den leicht verklärten Vororten mit dem gebräuchlichen Sprachgebrauch, hin zu einem Kopf, der nicht mehr in diesen Mustern denkt und arbeitet. Ein großer Fehler ist es in meinen Augen, hier z.B. von Akzeptanz zu reden. Wir brauchen nicht mehr Akzeptanz, sondern müssen mit der Ausgrenzung aufhören. Wir brauchen nicht mehr freundliche Wörter, wir müssen mit der Diskriminierung aufhören. Wir müssen nicht von fremden Kulturen sprechen, wir müssen mit dem Rassismus aufhören.
Mein Weg war, mir einzugestehen, dass das in mir drin ist und ich niemals ohne Fehler sein werde. Aber ich habe angefangen andere Menschen auf ihr Verhalten und ihren Sprachgebrauch hinzuweisen. Wir haben in unserer Familie offen darüber gesprochen und unserer Tochter diese Wörter direkt erspart. Wir haben ihr erklärt, so gut wir es konnten, was Rassismus, Diskriminierung und Sexismus sind und was das mit den Menschen macht. Jetzt ist ein Punkt erreicht, an dem sie mich hin und wieder so lapidar hinweist: „Das war jetzt aber sexistisch, Papa!“ und ich bin stolz darauf.
Für mich hat es funktioniert. Dieses Kind weiß sich auszudrücken, sie steht ein für andere und kennt es nicht anders, als sich gegen diese Formen der Unterdrückung zu wehren. Das war wichtig, denn für mich ist damit der erste Kreis der Hölle durchbrochen und zumindest das lässt mich das ein wenig hoffnungsfroher in die Zukunft schauen. Es ist an uns, dieses Kapitel hinter uns zu lassen.
Dieser Text ist entstanden, weil mich die Sendung Beste Instanz von Enissa Amani an meine eigenen Gedanken dazu erinnert hat. Ich kann die Sendung nur empfehlen, weil sie mir auch wieder gezeigt hat, dass wir das hier für uns in der Familie vielleicht gelöst haben, aber in der Gesellschaft ist noch sehr viel zu tun.
Na du
Tatsächlich ist es so, dass ich vor der Pandemie Xavier Naidoo überhaupt nicht wahrgenommen habe. Ich mochte seine Musik noch nie, fand ihn unsympathisch und deswegen fand er für mich gar nicht statt. Aus diesem Grund wusste ich auch nicht, dass er sich schon vor seinem Abstieg in die Verschwörungshölle antisemitisch geäußert hat.
Unabhängig davon, was ich von ihm halte, muss sich die Gesellschaft fragen, wie sie mit solchen Rückkehrern umgehen will. Im Netzt toben sich die Meinungen aus, er wird verteufelt, andere möchten ihm eine Chance geben. Ich kann nicht abschätzen wie tief sein Fall wirklich war, da ich nicht weiß, auf welcher Ebene der Verschwörungen er vorher stand. Für mich zählt, dass er, mit seiner Hetze und seinen Verschwörungstheorien, Menschen nachhaltig manipuliert und zu demokratiefeindlichem Verhalten ermuntert hat.
Von dort aus betrachtet ist ein drei Minuten Video mit einer Entschuldigen natürlich nicht genug. Wenn er es ernst meint, weiß er das auch. Da muss jetzt mehr kommen. Wenn sich Menschen voreilig auf den geläuterten Naidoo verlassen, könnten sie eine böse Überraschung erleben. Ich persönlich hege da so meine Zweifel. Meine Vermutung ist, wenn die Gesellschaft jetzt nicht umgehend mit offenen Armen reagiert, dreht sich das Karussell weiter und er wird ungehalten reagieren. Alles kann anders sein, aber ich wäre das sehr, sehr vorsichtig.
Er hat eine Chance verdient. Doch die Veränderung kann nicht von uns, der Gesellschaft, kommen, sie muss von ihm kommen. Er muss es wollen und das auch zeigen. Jeden Tag, offen und transparent. Es gibt viele Möglichkeiten sein Fehlverhalten glaubhaft hinter sich zu lassen. Das kleine Video ist ein Anfang. Mehr nicht.
Positionen
Ich versuche hier eine akzeptable Position zu finden. Eine, mit der ich, das Papier und die Tinte zurecht kommen. Es ist nicht einfach etwas auf das Papier zu bringen, wenn der eigene Schatten der Hand die Schrift verdeckt, die Spitze des Füllfederhalter in sich aufnimmt und das Werk nur erahnt werden kann.
Das ist der Nachteil dieser modernen Schreibtischlampe. Sie leuchtet nur einen kleinen Teilbereich schattenfrei aus. Ihr Spot möchte sich auf das naheliegende konzentrieren, aber meine Hand ist halt nicht das, was ich sehen möchte. Ich möchte das sehen, was im Schatten halb verborgen liegt. Dafür muss ich die Lampe hin und her rücken, ihr den Hals verbiegen, an dem der kleine Spot angebracht ist, um endlich zu sehen, was Kopf, Hand, Feder und Tinte auf das Papier fließen lassen.
Damit das einwandfrei funktioniert, steht sie nun beinahe an meiner Nase und leuchtet von der linken Seite das Papier aus. Das ist soweit ganz gut, aber unter einer ordentlichen Sichtfläche verstehe ich etwas anderes. Denn je weiter die Hand mit dem Text nach unten wandert, desto mehr Text gewordene Gedanken verschwinden oben wieder in den Schatten.
Ich fühle mich dabei wie einer dieser Schreiberlinge, die ihre Pamphlete in dunklen Kammern unter dem Dach, im Schein rußender, stinkender Kerzen verfassen mussten. Doch deren Problem damals war gewiss nicht die Position der Kerze, sondern die politische Position, die sie vertraten und in Traktaten auf Papier brachten.
Anders als diese, habe ich heute nicht zu befürchten, wegen der Offenlegung meiner eigenen Position am Galgen zu enden. Ich schiebe hier nur die Lampe hin und her und leuchte das Papier bestmöglich aus. So wie die Positionen der einfachen Antwortgeber heutzutage. Man muss sie ausleuchten, hinterfragen und mit der Wahrheit aus den Schatten treiben.
Von der Flamme der Kerzen hat sicherlich mal das eine oder andere Papier gebrannt, innere Hitze hat manchen Verteidiger der Freiheit an den Galgen gebracht, doch erst die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus hat es fertig gebracht, innerhalb einer aufgeklärten Gesellschaft Menschen zu Millionen zu entrechten, verschleppen und am Ende zu ermorden. Vieles lag daran, dass die Positionen nicht klar bezogen wurden, die Schatten zu lange nicht ausgeleuchtet waren und wir uns als Gesellschaft damit zufrieden erklärten. Dann brannten die Bücher und mit ihnen die Freiheit als Gedanke in den Köpfen.
Damit das nicht wieder passiert müssen wir unsere kleinen Lampen zusammenbringen, sie gemeinsam in die dunklen Ecken scheinen lassen und die Positionen der sogenannten Patrioten, besorgten Bürgern und deren Vordenkern, sichtbar machen.
Keinen Fußbreit den Nazis.