Musik

Vor über 20 Jahren riss mich ein Unfall in den Abgrund und ich blieb mit den Apokalyptischen Reitern lange Zeit in Terra Nola. Während ich mich im eigenen Unglück voller Wut und Trauer wand, schickten sich Jupiter Jones an, mit dem Album „Auf das Leben“ dem ein Ende zu setzen. Ich entstieg dem Kellerloch und atmete auf. Nach Wut, Trauer und Hoffnungslosigkeit trugen mich Amorphis mit ihrem „Majestic Beast“ komplett zurück ins Leben.

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Vielleicht

Vielleicht werfe ich mich eines Tages in die Wellen und versinke in ihnen. Vielleicht blicke ich nicht zurück, vielleicht ist es das, was ich schon immer suchte, während ich nahe der Brandung die Frische der Luft aufnahm.

Aber wir trinken immer weiter das Elend in uns hinein, denken nicht daran, einfach zu gehen, es hinter uns zu lassen. Wir trinken Unglück mit Langeweile und hören niemals damit auf. Bis zu unserem Grab werden wir durch die matten Tage waten und angesichts der verlorenen Zukunft unsere Kraft und unseren Willen aufbrauchen.

Vielleicht hier am Meer, hier können wir zu anderen Welten aufbrechen, die dunklen Visionen hinter uns lassen. Vielleicht tauchen wir in die Wellen ein und lassen uns mitziehen, bevor die Erbärmlichkeit uns an ihrer verwesten Brust nährt.

Vielleicht steigen wir eines Tages gemeinsam in die Wellen und versinken in ihnen. Bevor wir aufbrechen, um es besser zu machen.

Blender

Die Luft draußen war noch schön warm an diesem Sommerabend. Die Sterne funkelten in ihrer vollen Pracht aus den unendlichen Weiten des Weltraums auf unsere kleine Welt herab. Eigentlich genau richtig, um mit Freunden an einem Feuer zu sitzen und den Alltag einfach Alltag sein zu lassen. Aber er nahm das alles nicht wahr. In der Stammkneipe am Tresen funkelten nur die Pfützen aus verschüttetem Bier im kalten Kunstlicht.

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Schulterblick

Sätze werden gesagt, Meinungen ausgetauscht, Erfahrungen geteilt und Ratschläge erteilt. Gedanken zu Themen springen im Kopf umher, manche reifen, manche gehen verloren, andere schaffen es durch Tinte auf Papier und andere eben hierher. Nicht selten blicke ich zurück und frage mich, wer ich bin, bei den Dingen, die ich denke und erzähle.

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Geißel der Gärten

Anmerkung vorab: Vermutlich wird diese Geschichte nicht jeder Leser verstehen. Euch sei gesagt, diese Geschichte entspringt einer sehr, sehr realen Situation. Eine seit vielen Jahren liebe Bekannte aus sozialen Netzwerken, nennt sich „Geißeltierchen“. Sie hat uns alle an der Werdung ihres kleinen Schrebergartens teilhaben lassen. Diese Inspektion gibt es wirklich und sie wird für ihren Garten in den nächsten Tagen stattfinden. Aus diesem Umstand heraus ist mir diese Geschichte in den Kopf gekommen.

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Verplant

Die Abkürzung PDCA kommt aus dem Qualitätsmanagement und bedeutet: Plan – Do – Check – Act. Damit wird eine Methode beschrieben, mit der man so ziemlich alles unter dem Gesichtspunkt einer ständigen Verbesserung betrachten kann. Ohne dass ich Mediziner bin, würde ich grob sagen, dass sogar unser Körper so funktioniert. Wenn ich zum Beispiel etwas mit der Hand greifen möchte, wird dieser Vorgang geplant, ausgeführt und wenn die Richtung korrigiert werden muss, passiert auch dieses und dann geht es weiter. Für mich im Grunde ein ganz simpler Vorgang, den es täglich überall (meistens) automatisch ausgeführt gibt.

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Beim Warten

Während ich hier sitze und darauf warte, dass die Kaffeemaschine endlich das Wasser in den Filter, der Filter das Kaffeewasser in die Kaffeekanne und die Kanne den Kaffee in die Tasse gekocht hat, läuft im Hintergrund leise ein Hörspiel. Ich nehme nur die Geräusche wahr, verstehe aber nicht, was gesprochen wird. Die Kaffeemaschine höre ich ziemlich deutlich, weil ich endlich die Tasse gefüllt wissen möchte. Bei all dem sinniere ich noch über ein Telefonat von heute nach.

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