Schon als Kind latschte ich mit einer großen Ledertasche bei Oma in den Keller und tauschte die leeren Bierflaschen gegen volle aus. Es gab keinen Mangel bei den Großeltern, schon gar nicht auf Feierlichkeiten. Durch ihre Arbeit an der Ritterbrauerei in Dortmund gab es auch genügend Deputat in Form von Bier und Limonade, die sich in Kästen an den Wänden stapelten.
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Betrachtungen
Dinosaurier
Vermutlich bin ich ein Dinosaurier. Vom Alter her würde es langsam passen. Im Büro bin ich jetzt der Dienstälteste, auch im Freundeskreis besetze ich in der Liste, wer bei Datumseingaben im Internet am weitesten scrollen muss, den zweiten Platz. Deswegen ist diese eine Sache, die ich gerne mache, ein solches Dinosaurier-Ding.
WeiterlesenDamals
Seit einigen Jahrzehnten schreibe ich Dinge in das Internet. Ich kann gar nicht mehr genau aufzählen, welche Dienste ich bereits nutzte, um Gedanken, Meinungen und Erkenntnisse öffentlich auszudrücken. Angefangen hat es, wenn ich mich richtig erinnere, mit Chaträumen bei Compuserve. Das ist so lange her.
Weil das so lange her ist, war ich damals ein junger Mann. Als eben dieser hatte ich natürlich zu vielen Dinge eine andere Meinung, einen anderen Kenntnisstand als heute. Über die Jahre hat sich vieles verändert. Ganz besonders ich als Mensch. Deswegen betrachte ich alles, was im Laufe der Zeit von mir geäußert wird, als eine temporale Erscheinung. Ich habe heute eine Meinung, morgen kann sie sich ändern, weil sich etwas ändert, mehr Wissen verfügbar ist oder im Austausch ein Fehler erkannt wird.
Ich finde es gut, dass wir so sind. Wir lernen, entwickeln uns, können bei der Wandlung der Welt dabei sein. Deswegen verstehe ich manchmal nicht, dass Menschen sich dafür schämen, was sie in der Vergangenheit in das Internet schrieben. Da ich nur für mich sprechen kann, ist meine Meinung zu mir, dass ich das damals eben war. Der Mensch, der ich zu der Zeit sein konnte. Was ich damals schrieb, ist nur für damals gültig. Heute ist gültig, was ich heute dazu schreibe und äußere. Ich schäme mich nicht für den Menschen, der ich damals war.
Wenn ich den Menschen von damals betrachte, kann ich erkennen, wie viel Entwicklung dieser Mensch bis heute erfahren hat. Das ist in meinen Augen ein absolut normaler Vorgang. Wichtig erscheint mir an dieser Stelle einzig, dass ich eben genau das anerkenne und daraus die Erkenntnisse ziehe, die mich weiter bringen.
In einigen Jahren wird das hier ein Teil meines Damals sein, welches ich betrachten kann. In noch viel mehr Jahren wird es niemanden mehr interessieren, weil es mich nicht mehr geben wird. Dann werden sich eventuell meine Kinder und Enkel an mich erinnern und ihren eigenen Blick auf mich in der Vergangenheit haben. Wer oder was ich für sie war, wie sie sich an mich erinnern, wird nicht im Internet zu finden sein.
Colossus
Die Band „Borknagar“ hat auf dem Album „Quintessence“ einen Song erschaffen, der sich mit eben diesem Erschaffen auseinandersetzt. Wann immer ich ihn höre, habe ich das Gefühl, ich verstehe endlich, wie das alles hier und um uns herum entstanden ist. Je öfter ich den Song dann höre, und ich höre ihn niemals nur einmal, desto mehr manifestiere ich mich in die Szenerie. Plötzlich stehe ich mittendrin und sehe alles kollabieren, verschmelzen, gebären, entstehen und vergehen. Es ist einfach wunderbar.
Ich habe keine Ahnung, ob das Absicht war, aber das Album wurde am 01.01.2000 veröffentlicht. Vielleicht hatte das für die Band oder das Label eine symbolische Bedeutung.
Ich erlaube mir einfach mal den Song mit dem Spotifyplayer in den Beitrag zu hängen. Vielleicht spricht er euch auch so an wie mich.
Die Linie

Manchmal ist das Leben ein langer ruhiger Fluß, der ohne besondere Vorkommnisse dahin fließt, sich durch die Zeit schlängelt und keine Felsen ihn im seinem Bett durcheinander wirbeln. Wir baden im Leben und genießen es, obgleich natürlich nicht alles immer nur seicht stromabwärts treibt.
WeiterlesenUnpersönlicher Jahresrückblick
Ach du Scheiße!
Vergessen

Ich spüre so etwas wie Melancholie in mir aufsteigen, wobei ich nicht ganz sicher bin, ob dieses diffuse Gefühl wirklich eine Traurigkeit ist oder mit Schwermut vergleichbar wäre. Vermutlich ist es viel mehr, vermischt mit einer alten und einer ganz neuen Angst.
Weiterlesen22 Jahre
Es ist jetzt ca. 22 Jahre her, dass ich eine Entscheidung bezüglich meines Fernsehverhaltens getroffen habe. Damals laborierte ich an einer Grippe und lag für 4 Wochen flach. Den Vormittag verbrachte ich überwiegend mit dem Konsum von Privatfernsehen.
WeiterlesenNichts gespürt
Die letzte Brücke war eingerissen, es gab keinen Weg zurück. Das war das, was er wollte, er hatte es so geplant und angefangen den Plan umzusetzen. Ab einem Zeitpunkt, er wusste nicht mehr genau zu sagen wann, konnte er es nicht mehr aufhalten. „Die Maschine hat 120°C und rennt“, würde man als Maschinist gesagt haben. Aber die Maschinisten hatte da noch gar keine Ahnung, dass er überhaupt einen Plan besaß.
WeiterlesenMarkt macht
Ja, da ist eine Leerstelle zwischen den beiden Wörtern im Titel. Im Grunde wird das eine Wort, Marktmacht, ja gerne benutzt, um irgendwelche sozialen Belange zu negieren. In meinem Kopf ist dann aber immer der Halbsatz „Was der Markt macht“ und das führt manchmal zu so Kurzschlussgedanken, wie diesen hier.
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