Videoüberwachung: Seehofer hält flächendeckende Gesichtserkennung für möglich | ZEIT ONLINE

über Videoüberwachung: Seehofer hält flächendeckende Gesichtserkennung für möglich | ZEIT ONLINE

Aha, damit sich dann noch mehr Menschen aus Verzweiflung in ihren Zellen anzünden? Jeden zweiten Tag wird ein Mensch unrechtmäßig mit einem Verdächtigen verwechselt. Das ist der aktuelle Stand der Technik.

Angeblich geht es ja um unsere Sicherheit. Dabei geht es um Kontrolle, nicht um Sicherheit. Eine Überwachungskamera gibt mir nicht das Gefühl von Sicherheit, sondern Unbehagen. Und zwar massiv.

Meldeplattform 2.0

Die AfD setzt dem ganzen jetzt die Krone auf und plant, die Namen der Lehrer zu veröffentlichen.

Wer jetzt nicht wach wird und erkennt, wie diese Partei funktioniert und was sie eigentlich möchte, dem ist im Grunde nicht mehr zu helfen. Es geht ja um die Kinder und Heranwachsenden in der Schule, denen dann von den Lehrern eine Meinungsunbildung vorgelebt werden soll. Was soll dann aus denen werden? Richtig. Das, was man bei der AfD heute anprangert: Wir wären angeblich alle von den Alt-Parteien bevormundet. Die AfD will nicht bevormunden, sie möchte Schafe, die sich schön hüten lassen und niemals eine eigene Meinung haben.

Artikel bei bei heise.de lesen:

Nach der Hamburger AfD hat auch die AfD in Baden-Württemberg eine Meldeplattform gegen Lehrer online gestellt. Am Donnerstag schaltete der AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple das Portal frei, das offensichtlich über seine private Domain läuft. Darüber können Schüler und Studenten Lehrer und Professoren melden, die ihrer Meinung nach im Unterricht gegen die AfD hetzen.

Meldeplattform

Wann immer ich von den Meldeplattformen der AfD bezüglich unserer Lehrer lese, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Die Botschaft ist: „Schüler! Meldet Lehrer, die sich offen gegen unsere rassistische, nationalistische, Minderheiten verunglimpfende Politik äußern.“ Fordert die Partei, die auf die wesentlichen Fragen der Politik keine einzige Antwort hat.

Die Partei behauptet natürlich, dass es hier nicht um Denunziantentum geht, man wolle nur auf über rechtliche Grundlagen aufklären. Natürlich. Ich sehe es eher so, dass man im Namen der Aufklärung das Denunziantentum salonfähig machen möchte. Am Ende stehen die Angst aufzubegehren und der Verlust des Widerstandes gegen die nationalsozialistische Gesinnung der Partei.

Außerdem regt sie dies bei Heranwachsenden an. Anpassung an eine Gesellschaftsform, die sich die AfD ganz offenkundig wünscht. Und da liegt gerade die Perversität des Vorgehens. Wenn sie es auch nur ansatzweise ehrlich damit meinen würden, gäbe es keine Meldeplattform für Schüler,  sondern eventuell eine Informationskampagne, die sich grundsätzlich und übergreifend mit der Thematik beschäftigt. Aber so bleibt nicht viel außer der Lüge und der Gesinnung dahinter stehen.

Trägt man die Fakten über die AfD zusammen, muss man erkennen, dass Argumente sinnlos sind. Nahe an der Verschwörungstheorie, erübrigt sich jedweder Einsatz der Vernunft. Lügenpresse ist ja das berühmte Beispiel.

Fokus

Freiheit ist alles, was wir uns erhoffen. Freiheit ist das, von dem wir denken, wir hätten es im Überfluss.

Dann kommt dieser eine Moment, in deinem Urlaub, du schwelgst in Konsum und Genuss und denkst, das ist die Freiheit, die du dir immer gewünscht und verdient hast, aber genau in diesem Moment greift ein alter, gebeugter Mann mit seinen sonnengebräunten Armen in einen Abfalleimer und nestelt nach Pfandflaschen.

Genau dann ist all das nichts mehr wert, aber das ist auch nur ein Gefühl, weil es bereits vorher schon keinen Wert hatte, weil man Freiheit nicht aufrechnen kann, Rente, die einem im Alter Unabhängigkeit geben würde, aber schon.

Du schaust dich um und siehst all die Teenies mir ihren Smartphones hantieren, deines drängt in der Gesäßtasche auch wieder in den Fokus, der alte Mann aber saust vorbei, nestelnd nach Pfand, in einer Welt, in der Inklusiv-Minuten nichts bedeuten. Gar nichts.

Während ich versuche mich zu fokussieren, schieben mich die Mit-Touristen weiter über die Promenade und alles was mir bleibt, ist dieser Text und die Erinnerung an meine eigene Unfähigkeit, etwas zu tun. Was auch immer. Einfach etwas zu unternehmen.

Focus shift.

Wissen

Was alles im Verlaufe eines Lebens in unseren kleinen Köpfen gespeichert wird, ist schon unglaublich. All diese Dinge, die mit dem richtigen Reiz aus den Untiefen unserer Erinnerung an die Oberfläche strömen können. Sie können uns aus der Ungewissheit reißen, oder diese vertiefen, wenn wir das plötzlich auftretende Wissen nicht in den richtigen Kontext bekommen.

Es gibt aber auch Wissen, das wir verdrängen. Ganz bewusst. Zum Beispiel das Wissen um unseren eigenen, unabdingbaren Tod. Wir wissen, dass er uns nicht verschonen wird, und doch drängen wir ihn weg, wollen nichts darüber wissen. Bis wir mit aufgerissenen Augen in den Himmel starren und ein letztes, heiseres: „Warum?“ aus unserer Kehle in die Welt der Lebenden entfleucht.

Was dann kommt, ist ungewiss. Nur der Tod ist gewiss. Wir wissen nicht einmal, ob wir wissen, das wir gerade gestorben sind. Obwohl, nun, vielleicht doch. Alles ist ungewiss.